Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit

Was ist eine Horizontalsperre?

Eine Horizontalsperre besteht aus einem feuchtigkeitsabweisenden Injektionsmittel, das Sie in die Wand spritzen, um aufsteigende Feuchtigkeit zu stoppen. Aufsteigende Feuchtigkeit entsteht, wenn Wasser aus dem Boden durch die Fundamente in die Wand zieht, was zu Feuchtigkeitsproblemen wie Schimmelbildung, abblätterndem Putz und Beschädigung der Wand führt. Das feuchtigkeitsabweisende Injektionsmittel ist normalerweise eine Flüssigkeit oder ein Gel auf Basis von Silanen oder Siloxanen.

Ursachen von aufsteigender Feuchtigkeit

Aufsteigende Feuchtigkeit entsteht durch (Grund-)Wasser, das von der Wand aufgesogen wird. Die Poren der Wand 'saugen' die Feuchtigkeit gewissermaßen nach oben, daher auch der Begriff 'aufsteigende Feuchtigkeit'. In einigen Fällen verdampft die Feuchtigkeit wieder. Aber in den folgenden Situationen geschieht dies jedoch nicht:

Dicke oder breite Wände
Bei dicken Wänden muss die Feuchtigkeit, die aus dem inneren Teil der Wand aufgestiegen ist, erst ganz nach außen ziehen, um zu verdampfen.

Feuchte Umgebungen
In einer feuchten Umgebung bekommt die Feuchtigkeit in der Wand keine Chance zu verdampfen. Belüften Sie daher den Raum gut, verwenden Sie bei alten Gebäuden (zusätzlich) Feuchtigkeitsabsorber oder installieren Sie eine chemische Horizontalsperre.

Abdichtung der Wände
Wenn die Wand mit Zementputz, Farbe oder Fliesen bedeckt ist, hat die Feuchtigkeit keine Möglichkeit, aus der Wand zu verdampfen. Die Wand ist nicht atmungsaktiv, sondern abgedichtet.

Feuchter Kriechraum
In einem feuchten Raum wie Ihrem Kriechraum zieht die Feuchtigkeit logischerweise in die Wände ein. Je feuchter der Raum, desto mehr wird die Wand absorbieren.

Abschüssige Terrasse
Fällt Ihre Terrasse zur Fassade hin ab und regnet es häufig, saugt die Wand die Feuchtigkeit auf.
Regenwasser
Wände, die häufig mit Regenwasser in Kontakt stehen, haben oft Feuchtigkeitsprobleme. Dies bezeichnet man auch als Fassadenfeuchtigkeit oder Durchfeuchtung. Hierfür ist eine chemische Barriere nicht die Lösung, da die Feuchtigkeitsprobleme nicht nur an der Unterseite, sondern über die gesamte Wand verteilt auftreten. In diesem Fall wählen Sie ein Imprägnierungsmittel: Es macht die Wand wasserabweisend, aber gleichzeitig auch atmungsaktiv, so dass die Wand die Feuchtigkeit dennoch abgibt.

Die Lösung

Die Lösung gegen aufsteigende Feuchtigkeit ist das Injizieren einer Flüssigkeit oder eines Gels, das eine chemische Barriere bildet und verhindert, dass die Feuchtigkeit weiter aufsteigt. Dies ist die kostengünstigste und dauerhafteste Lösung. Eine teurere, sehr zeitaufwändige Lösung ist das Unterfangen der Wand: das horizontale Anbringen eines Trennmaterials über die gesamte Wand. Dazu müssen Sie die Wand stückweise auf einer bestimmten Höhe abtragen, das Material anbringen und anschließend die Ziegel wieder an ihren Platz mauern.

Häufig gestellte Fragen

Wie erkennt man aufsteigende Feuchtigkeit?

Aufsteigende Feuchtigkeit erkennt man oft erst, wenn sie bereits in einem fortgeschrittenen Stadium ist und Schimmelbildung an den Wänden auftritt. Frühere Anzeichen sind abblätternde Farbe, abfallender Putz oder Tapete und das Auftreten von Flecken oder weißen Ringen an der Wand. Ein weniger offensichtlicher Indikator ist eine hohe Luftfeuchtigkeit im gesamten Haus.

Ist aufsteigende Feuchtigkeit gefährlich für die Gesundheit?

Aufsteigende Feuchtigkeit ist zunächst nicht sehr schädlich, bis sie zur Schimmelbildung führt, und das wird früher oder später passieren. Diese Schimmel sporen zirkulieren dann durch Ihr Haus und werden eingeatmet, was schlecht für Ihre Lungen ist und allergische Reaktionen hervorrufen kann.

Ist es teuer, aufsteigende Feuchtigkeit zu behandeln?

Unbehandelte aufsteigende Feuchtigkeit führt zu hohen Instandhaltungskosten für Ihr Haus. Handeln Sie rechtzeitig, geht es nur um einen neuen Anstrich oder Tapete. Aber lassen Sie den Schimmel wachsen, wird er sich weiter ausbreiten und in die Holzteile des Hauses ziehen. Dies führt zu Holz- und Betonfäule. In diesem Stadium entstehen hohe Renovierungskosten.

Wie misst man den Feuchtigkeitsgehalt in der Wand?

Zur Messung der Feuchtigkeitsmenge in Ihrer Wand gibt es zwei Methoden:

Relative Feuchtigkeitsmessgerät: misst den Feuchtigkeitsgehalt an der Außenseite der Wand
Destruktives Feuchtigkeitsmessgerät: misst den Feuchtigkeitsgehalt zwischen den Wänden mit Hilfe von gebohrten Löchern

Wie viel Feuchtigkeit darf in einer Wand sein?

Wie viel Feuchtigkeit in einer Wand sein darf, hängt von der Situation ab. In einer Scheune macht Feuchtigkeit weniger aus als in einem Wohnhaus. In einem Wohnhaus dürfen Wände einen Feuchtigkeitsgehalt von bis zu etwa 11% haben. Bei einem Feuchtigkeitsgehalt von über 14% besteht eine sehr starke Chance auf Feuchtigkeitsprobleme und wir empfehlen, eine Horizontalsperre gegen aufsteigende Feuchtigkeit anzubringen.

Funktioniert eine Horizontalsperre auch bei Feuchtigkeit im Boden?

Eine Horizontalsperre macht nur Sinn bei vertikalen Flächen. Haben Sie Probleme mit Feuchtigkeit in Ihrem Boden, verwenden Sie eine Feuchtsperre, wasserdichten Mörtel oder ein wasserdichtes Membran. Klicken Sie auf die Materialarten für weitere Informationen, um so die richtige Lösung für Ihr Feuchtigkeitsproblem zu finden. Kommen Sie nicht weiter? Kontaktieren Sie uns! Unser Kundenservice steht für Sie bereit.